Beitragsbild von Marie Pape
Brückenschlag in die Zukunft
Eigene Talente entdecken, neue Welten erkunden, wichtige Softskills entwickeln: Wer ein freiwilliges Jahr absolviert, sammelt zwölf Monate lang wertvolle Erfahrungen.
Den Freiwilligendienst im Bereich Kultur und Bildung gibt es als FSJ Kultur, FSJ Politik und Bundesfreiwilligendienst. Es gibt um die 240 Plätze in Niedersachsen und Bremen, in Theatern, Museen, Kulturzentren, Politischen Stiftungen, Gewerkschaften, Gedenkstätten und vielen anderen spannenden Einsatzstellen.
Die zwölf Monate bilden für viele Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 16 und 26 Jahren einen Brückenschlag zwischen Schule und Ausbildung oder Studium. Die Teilnehmer*innen haben Zeit, sich zu überlegen, was sie anschließend machen möchten. Sie erhalten Orientierung für ihren weiteren Lebensweg, knüpfen wichtige Kontakte, schärfen ihre Interessen und erkennen eigene Stärken. Sie werden in die tägliche Arbeit eingebunden und profitieren von dem Wissen und den Erfahrungen der Mitarbeiter*innen in den Einrichtungen.
Plätze in Einsatzstellen vermittelt die Landesvereinigung kulturelle Jugendbildung (LKJ) Niedersachsen. Der Anmeldezeitraum, läuft üblicherweise in zwei Phasen: Mitte Januar bis Mitte März und Anfang April bis Ende April. Jedoch gibt es oft und immer wieder im Laufe des Jahres freie Plätze. Es lohnt sich also vorbeizuschauen auf der Karte der freien Plätze. Wer noch keine klare Vorstellung hat oder aufgrund von Diskriminierung oder Behinderung Unterstützungsbedarf hat: Die Mitarbeiter*innen der LKJ unterstützen gern bei der Suche. Ein bestimmter schulischer Abschluss ist nicht erforderlich – allein das Interesse zählt.
Beginn des Freiwilligendienstes ist am 1. September. Die Teilnehmer*innen erhalten 380 Euro Taschengeld. Die Einsatzstelle übernimmt die Kosten für die Kranken-, Renten- und Arbeitslosenversicherung. Antrag auf Wohngeld kann gestellt werden.
Innerhalb der zwölf Monate nehmen die Freiwilligen* an 25 Bildungstagen teil, an denen sie sich untereinander kennenlernen und vernetzen, kreativ werden und sich mit spannenden Themen auseinandersetzen. Es gibt Kunst, Theater, Musik oder Upcycling Workshops, Planspiele, Podiumsdiskussionen, Inputs zu unterschiedlichen gesellschaftsrelevanten Themen – für jede*n ist etwas dabei! Bei der LKJ haben alle Teilnehmer*innen zudem eine feste Ansprechperson für Fragen und Probleme.
Und nach dem Freiwilligen Sozialen Jahr? Wenn die Freiwilligen* mindestens sechs Monate Freiwilligendienst geleistet haben, erhalten sie eine Bescheinigung und ein Zertifikat über ihr Engagement und ihre erworbenen Fähigkeiten. Wer das ganze Jahr absolviert hat, kann sich die Zeit als praktischen Teil für die Fachhochschulreife anerkennen lassen. Außerdem werden das Freiwillige Soziale Jahr und der Bundesfreiwilligendienst als Wartezeit fürs Studium angerechnet.
Interesse geweckt? Schau doch mal auf unserer Website https://freiwilligendienste.lkjnds.de/ oder auf Instagram @fsjkultur_fsjpolitik_nds vorbei! Neue Gesichter und frischer Wind sind bei uns herzlich willkommen!
So läuft die Anmeldung
Die Anmeldung für Freiwilligendienste Kultur und Bildung läuft über ein zentrales Anmeldeportal. Alle wichtigen Informationen dazu und rund um den Freiwilligendienst finden sich auf der Website: https://freiwilligendienste.lkjnds.de/. Für Rückfragen und Informationen sind die Mitarbeiter*innen der LKJ Niedersachsen unter Telefon 0511 60060550 oder der Mailanschrift freiwilligendienste@lkjnds.de zu erreichen.
Mein FSJ Kultur ist anders. Anders und trotzdem unvergesslich.
Das letzte Jahr habe ich in der kulturellen Kinder- und Jugendbildung verbracht, mitgearbeitet, eigene Projekte gestaltet und sehr viel gelernt.
Am 1. September 2020 wusste ich überhaupt nicht was mich erwartet. Mit Motivation und Lust auf Kultur bin ich in das Jahr gestartet. Doch Corona kam dazwischen und ließ mein FSJ anders werden, als ursprünglich geplant.
Überall wurden Lösungen, Kompromisse und neue Denkansätze geschaffen. Durch die Offenheit meiner Kolleg*innen hatte ich die Möglichkeit in verschiedenste Bereiche und Projekte zu schnuppern und habe auch selber das ein oder andere Projekt alleine oder mithilfe anderer FSJler*innen entwickeln und durchführen dürfen. Trotz Corona und Lockdown habe ich viel Neues kennengelernt, war live bei den Entstehungen und Umsetzungen dabei und habe viele neue Kompetenzen mitgenommen, die mich in meiner persönlichen Entwicklung unglaublich weitergebracht haben. Kompetenzen, wie Kommunikationsfähigkeit, Selbstständigkeit oder Offenheit sind nur wenige davon.
Außerdem haben die Erfahrungen und Erkenntnisse, die ich durch das FSJ gewonnen habe, zu meiner Studienwahl erheblich beigetragen. Ich werde ab Oktober Kulturwissenschaften in Hildesheim studieren.
Von Marie Amft.